Inhalt
Welche Funktionen erfüllen Wandersocken?
Die Einsatzfrage: Für welche Tour benötige ich Wandersocken?
Woraus bestehen Wandersocken und welches Material ist geeignet?
Reicht nicht auch meine Alltagssocke aus Baumwolle für das Wandern?
Wie gut sind Wandersocken aus reiner Wolle?
Wieviel Synthetik vertragen Wandersocken?
Gibt es Allround Wandersocken?
Brauche ich besondere Unterstützung durch meine Wandersocken?
Welche Größe brauche ich wirklich?
Woran erkenne ich hochwertige Wandersocken und die richtige Auswahl?
Kann man zwei Paar Wandersocken übereinander tragen?
Sollte man Wandersocken wirklich einlaufen?
Kaufe ich zuerst die Wanderschuhe oder die Wandersocken?
Kann man sich auf geruchhemmende Fasern bei Wandersocken verlassen?
Muss ich Wandersocken speziell pflegen?
Wandersocken mit Polsterung: Welches Modell für welchen Schuh?
Schon im Alltag unterschätzen wir schnell die Bedeutung unserer Socken – bemerken wir sie doch meist erst, wenn sie rutschen, beim Laufen unangenehm scheuern, zu kalt oder zu warm sind. Diese Fehleinschätzung wiegt beim Wandern, Trekking oder Outdoorsport noch viel schwerer.
Denn die Socken als direkte Schutzlage zwischen Fuß und Wanderschuh erfüllen zahlreiche Aufgaben, die über das Wohlbefinden, den Wanderfortschritt und das Durchhaltevermögen des Trägers entscheiden:
Sie minimieren/absorbieren die Reibung des Schuhmaterials auf der Haut und können so Blasen, Wunden oder Druckstellen verhindern.
- Sie nehmen Feuchtigkeit zuverlässig auf und leiten sie von der Haut weg
- Sie verfügen über speziell verstärkte Zonen und Polster, die den Schritt und die Abrollbewegung optimieren können
- Sie verbessern den Sitz der Wanderschuhe
- Sie sorgen dafür, dass der Wanderschuh seine Aufgabe besser erledigen kann
Wie bedeutungsvoll diese Socken wirklich sind, zeigt sich auch an der intensiven Entwicklungsarbeit, die die Hersteller in die Materialien, Verarbeitungen und Extras stecken. Wandersocken sind heutzutage – wie fast alle Outdoor-Produkte – echte Hightech-Accessoires.
Am wichtigsten ist, dass die falschen Wandersocken alle Vorteile eines guten Wanderschuhs zunichte machen können – und gute Wandersocken dementsprechend überhaupt erst die Investition in den richtigen Schuh komplettieren.
Ist die Socke zum Beispiel nicht in der Lage, die Feuchtigkeit perfekt von der Haut weg zu transportieren, nützt Ihnen auch kein atmungsaktiver Schuh. Andersherum bringt ein atmungsaktiver Schuh kaum etwas, wenn das Material der Socke die Feuchtigkeit wie ein Schwamm festhält.
Und deshalb reicht es kaum, sich nur nach irgendwelchen Wandersocken für Damen oder Herren in der passenden Größe umzuschauen. Wie beim Wanderstock oder der Wanderkleidung müssen viele individuelle Fragen geklärt werden, bis die richtige Wandersocke gefunden ist.
Analog zur Alltagsentscheidung gilt auch bei den Wandersocken die zentrale Frage, unter welchen Bedingungen sie getragen werden. Genauso wenig, wie wir dicke Wollsocken in Sommersandaletten tragen wollen, eignen sich thermo-optimierte Wandersocken für die leichte Sommertour durch gängiges Gelände.
Es gibt unterschiedliche Sockenmodelle für die gemütliche Wanderroute ohne schweres Gepäck, die herausfordernde Wintertour mit vollgepacktem Rucksack, für Kraxelpartien oder Extremeinsätze.
Ein erster Hinweis darauf, welcher Wandersocken angeraten ist, ist die Jahreszeit. Im Sommer sollten Sie leichtere, luftigere Modelle bevorzugen, auch wenn die Fähigkeit, Feuchtigkeit vom Fuß wegzuleiten, genauso sehr im Winter gefragt ist. Im Winter tragen Sie allerdings schwereres Schuhwerk, das von entsprechend leistungsfähigeren Sockenmaterialien ergänzt werden sollte.
Überhaupt ist der Wanderschuh ein perfekter Kompass, wenn es um die Entscheidung bei den Wandersocken geht. Auch hier gilt: leichter, knöchelhoher Wanderschuh aus Gore-Tex für entspannte Sommertouren plus dicke Wintersocken aus Merinowolle ergibt ein sinnloses Gespann. Genauso schwer machen Sie sich das Wanderleben, wenn Sie dicke, schwere Volllederschuhe mit Socken aus reiner Baumwolle kombinieren.
Die Faustformel lautet: Schuh und Socken müssen in der Kombination sicherstellen, dass Sie
- trockenen Fußes
- der Witterung entsprechend
- ohne Reibung
- mit einem luftigen Fußgefühl
- und möglichst leicht
an Ihr Wanderziel kommen. Dies erreichen Sie, wenn Sie den Wandersocken genau auf den Wanderschuh abstimmen und beide Zubehörteile auf die Tour abgleichen.
Wandersocken sind in den unterschiedlichsten Materialien erhältlich – und jedes bringt eigene Vorteile mit. Hightech-Kunstfasern sorgen für eine besonders hohe Atmungsaktivität und ein gutes Feuchtigkeitsleitvermögen. Sie können den Wärmeaustausch sehr gut regulieren und lassen sich perfekt und nahtfrei verarbeiten. Zusätzlich sind Kunststoffe wie Polyamid überaus abriebfest und widerstehen damit auch der Dauerbelastung auf besonders langen Touren.
Naturfasern wie Merinowolle oder Baumwolle haben ebenso ihre Daseinsberechtigung. Denn sie müssen nicht erst künstlich auf Atmungsaktivität oder Wärmeeffekt getrimmt werden, sondern bieten diese Vorteile von Haus aus. Sie sind zudem sehr hautfreundlich, erhöhen den Wohlfühlfaktor und liefern ein anpassungsfähiges Tragefühl.
Das Ganze wird durch Materialien wie Elasthan ergänzt, die den Sitz verbessern und zum Beispiel dafür sorgen, dass die Socken am Knöchel nicht rutschen – das ist im Alltag nur ein Ärgernis, doch auf der Wandertour ganz sicher ein echtes Hindernis.
Jeder Wander- und Outdoorprofi hat zwar einen Materialfavoriten, doch setzen die meisten Experten auf einen klugen Mix aus all diesen Materialien. Robuste Kunst- und Wollfasern kommen für gepolsterte Bereiche zum Einsatz, besonders schweißanfällige Areale lieben atmungsaktive Fäden. Hier müssen sich Anfänger ein wenig ausprobieren. Schauen wir uns die verschiedenen Materialien dazu noch einmal genauer an.
Anders als die Wandersocken aus reiner Baumwolle haben Wandersocken aus reiner Schur- bzw. Merinowolle unbestreitbare Vorteile.
Zwar nehmen sie Feuchtigkeit definitiv schlechter auf als Baumwollfasern. Doch halten Wollsocken diese Feuchtigkeit nicht fest, sondern geben sie direkt an die Umgebung ab – in diesem Fall also an den Schuh. Wolle ist zudem als besonders wärmendes Material bekannt, was die Wandersocken allerdings kaum zum geeigneten Sommer- oder Allroundmodell macht.
Denn bei hohen Außentemperaturen fangen die Füße im Schuh schneller an zu schwitzen und produzieren mehr Flüssigkeit. Diese wird von reinen Wollmodellen aber nicht schnell genug aufgenommen – damit „schwimmt“ der Fuß, die Blasenneigung steigt.
Perfekt ist jedoch, dass Schurwolle die einzigartige Fähigkeit besitzt, sich selbst zu reinigen. Die Socken riechen selbst nach einer intensiven Strecke nicht oder nur kaum. Und auch die Trockeneigenschaften sind so gut, dass sie von Kunstfasern nachgeahmt werden. Hinzu kommt eine leicht fungizide und antibakterielle Wirkung, die vor Fußpilz und anderen unangenehmen Wander-Nebeneffekten schützen kann.
Als hochwertiges Naturprodukt ist gerade Merinowolle jedoch auch eine preisintensive Angelegenheit, die sich jedoch auszahlt, wenn Sie die Wandersocken optimal einsetzen: auf langen Wintertouren mit Kälte und/oder Schnee.
Wieviel Synthetik vertragen Wandersocken?
Synthetischen Fasern haftet immer noch ein schlechter Ruf an, weil wir sie mit Plastik und einer geringen Atmungsaktivität gleichsetzen. Diese Gedanken muss man sich bei modernen Wandersocken aus Synthetik nicht mehr machen – solange Sie auf die Anteile unterschiedlicher Gemische achten.
Das für den Sitz so wichtige Elasthan hemmt zum Beispiel die Fähigkeit, Feuchtigkeit nach außen zu transportieren. Dadurch fördert diese Faser auch die Blasenbildung. Je nachdem, wie viel Polyamid und vor allem Polypropylen verarbeitet sind, kosten Wandersocken aus Hightech-Fasern häufig eine ganze Stange Geld.
Sind die Kunstfasersocken jedoch zu billig, können Sie davon ausgehen, dass hier besonders auf herkömmliche Materialien wie Polyester gesetzt wurde. Und Polyester in seiner einfachen Form ist tatsächlich weder atmungsaktiv noch anschmiegsam oder blasenabweisend.
Wenn Sie aber etwas mehr in High Tech investieren und dies vielleicht mit einem bestimmten Anteil an Naturfasern verbinden, können Sie die optimale Wandersocke finden – auch in der Synthetikabteilung.
Genauso wenig, wie es echte Allround Wanderschuhe oder wahre Allround Wanderrucksäcke gibt, werden Sie Allround Wandersocken finden, die ihren Namen gänzlich verdienen. So bezeichnete Modelle setzen meist auf mehrere Materialschichten, die unterschiedliche Eigenschaften kombinieren.
Das funktioniert durchaus gut, doch heißt dies noch lange nicht, dass die Wandersocken für jede Ihrer Wandertouren geeignet sind. Zwar erhöht sich damit ihre Einsatzfreude, doch werden Sie spätestens bei extremen Witterungen bemerken, dass „Allround“ immer seine Grenzen hat.
Wenn Sie jedoch ein Freund angenehmer Touren mit minimalen Herausforderungen und moderaten Streckenlängen sind, können Sie durchaus auf die Allrounder setzen.
Der Fuß bzw. (unbemerkte) Fehlstellungen des Fußes sind häufig dafür verantwortlich, dass wir nach einer gewissen Strecke Schmerzen oder Verspannungen spüren, die uns am Weiterwandern hindern. Auch Stoffwechselstörungen sorgen für wortwörtlich schwere Beine.
Gegenmaßnahmen ergreifen Sie nicht nur mit dem richtigen Wanderschuh und den passenden Einlagen, sondern eben auch mit Wandersocken. Es gibt Modelle mit den entsprechenden Polsterungen und Stützeinrichtungen in den unterschiedlichen Fußpartien, die für einen ergonomischeren Tritt sorgen. Auch Wandersocken mit Kompression sind erhältlich, um die Venentätigkeit und damit die Durchblutung zu unterstützen.
Spätestens bei solchen Überlegungen ist es angeraten, den Orthopädiespezialisten zu konsultieren und herauszufinden, welche Unterstützung Sie wirklich benötigen, um aufs Wandern optimal vorbereitet zu sein.
Üblicherweise decken Socken für den Alltag einen bestimmten Größenbereich ab, in dem sie auf die unterschiedlichsten Füße zugeschnitten sind. Und es ist sicherlich kaum ein Problem, als Dame ein Modell für Herren zu tragen oder andersherum.
Beim Sportgerät Wandersocke ist dies zwar ebenso möglich – und auch hier gibt es viele Unisex-Modelle. Allerdings müssen Sie besonders darauf achten, den passenden Größenbereich zu wählen. Bedenken Sie außerdem, dass Damen- und Herrenfüße häufig unterschiedlich breit und verschieden geformt sind.
Das schlägt sich in unterschiedlichen Positionierungen von Polsterungen oder Funktionsbereichen nieder. Und nur wenn diese an der richtigen Stelle am Fuß sitzen, können sie auch ihre Aufgabe erfüllen.
Es lohnt sich hier also umso mehr, die richtige Wandersocke für Ihren Fuß zu fahnden. Da Sie im Zuge der Suche nach dem optimalen Wanderschuh sowieso eine Fußvermessung vornehmen lassen sollten, können Sie diesen Fachservice natürlich gleich auch für die richtige Größe bei Wandersocken verwenden.
Sie können sich stundenlang über Materialien informieren, Testberichte lesen und nach der passenden Größe forschen: die Qualität Ihrer Auswahl entscheidet sich erst am Fuß. Da Socken aus hygienischen Gründen mitunter vom Umtausch ausgeschlossen sind, ist es natürlich richtig, die Auswahl im Vorfeld einzugrenzen. Doch selbst die umsichtigste Recherche bringt nur etwas, wenn der Wandersocken in der Praxis folgende Voraussetzungen erfüllt:
- Der Socken muss vollkommen faltenfrei sitzen. Jede Falte ist praktisch ein Garant für Blasen oder Druckstellen
- Die Polsterung muss zum Gepäck passen. Ein vollgepackter Rucksack für die Wintertour verlangt nach einer möglichst dicken Polsterung, die sich auch so anfühlt
- Der Socken sollte kaum zu spüren sein, aber den Fuß dennoch angenehm sicher umschließen. Rutscht oder drückt es irgendwo, stimmt die Passform nicht
- Der Fuß plus Socken sitzt/liegt optimal im Fußbett des Wanderschuhs, die Bündchen ragen über den Schaft hinaus. Wenn hier etwas nicht passt, ist es sinnvoller, die vergleichsweise günstigen Socken statt den hochwertigen Wanderschuh auszutauschen.
Noch ein Tipp: Bei vielen Menschen sind die Füße ungleich gewachsen. Während etwa die Größe 44 am linken Fuß hervorragend sitzt, kann es durchaus sein, dass Sie beim rechten Fuß mit einem Wandersocken in Größe 43 oder 45 besser fahren.
Dies bemerken Sie meist schon im Alltag, wo Standardsocken mit diesem Unterschied durchaus klarkommen. Bei Wandersocken kann es sich hingegen ausnehmend lohnen, gleich zwei unterschiedliche Größen zu kaufen. Dann haben Sie nicht nur immer genug Ersatz parat, sie sorgen auch für den kompromisslos perfekten Sitz!
Im Vergleich zum Wanderstock oder der Wanderkleidung sind Wandersocken geradezu lächerlich günstig. Doch darin lauert auch die Gefahr, ausgerechnet hier zu knauserig zu werden. Wie immer ist das Feld an Anbietern und der Preisunterschied enorm. Durchschnittspreise um die 15 € haben sich etabliert, nach oben reicht das Feld bis zu 50 Euro und mehr.
Natürlich richtet sich der Preis in hohem Maße nach den Materialien und dem jeweiligen Leistungsversprechen. Merino ist zum Beispiel relativ preisintensiv, insbesondere wenn es auf modernste Fasern mit optimaler Feuchtigkeits- und Temperaturregulierung trifft. Zudem zahlen Sie auch für den Unterschied zwischen leichteren Sommer-Wandermodellen und dicken Winter-Kraxel-Versionen. Und deshalb gilt einmal mehr, dass Sie bei der Auswahl überlegen sollten, wohin und durch welche Umgebung Sie die Socken eigentlich tragen sollen.
Es ist indes keine gute Idee, mit besonders hochwertigen Wandersocken einen minderwertigen Wanderschuh ausgleichen zu wollen. Dabei sparen Sie zwar initial sehr viel Geld, doch wird die Tour zur Tortur und am Ende zahlen Sie drauf. Der Wandersocken kann die Stütz- und Schutzfunktion des Wanderschuhs nur ergänzen. Ersetzen kann er sie nicht. Ein besonders dicker Schal ersetzt ja auch keine gut isolierte Wanderjacke.
Dieser Trick taucht in vielen Outdoor-Foren immer wieder auf – und auch ehemalige Wehrdienstleistende erzählen von ihrer guten Erfahrung. Die Idee dahinter: Zwei unabhängig voneinander „agierende“ Stofflagen“ können Blasen und Reibung noch besser verhindern.
Die Formel „doppelte Lage, doppelter Schutz“ geht durchaus auf – allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Sie ist zum Beispiel eine gute Zwischenlösung, wenn die Schuhe für die Wandertour noch nicht optimal eingelaufen sind oder man das Gepäckgewicht etwas unterschätzt hat. Aber auch hier gilt wieder: Aus einem minderwertigen Schuh machen auch zwei Lagen Wandersocken kein Top-Modell.
Auch wenn Wandersocken sicherlich kaum eine so intensive Anpassungs- und Einlaufphase wie die Wanderschuhe benötigen, sind neue Fasern erst einmal steif. Zudem brauchen insbesondere Funktionsfasern immer eine Weile, bis sie ihre volle Leistungsfähigkeit erreicht haben. So absorbieren sie etwa erst dann perfekt Feuchtigkeit und leiten diese ab, wenn eine gewisse Menge Schweiß geflossen ist.
Deshalb raten Profis auch dringend davon ab, die aufreibende Wandertour mit völlig neuen oder frisch gewaschenen Socken zu beginnen. Das gilt auch, weil Waschmittelrückstände die Haut reizen können.
Nun müssen Sie das Modell nicht schon Wochen vorher anziehen und dann stinkenden Fußes zum Gipfel aufbrechen. Doch schlüpfen Sie am Tag der Tour am besten früh in Ihre Wandersocken und laufen Sie darauf erst einmal herum, bevor Sie Ihre Wanderschuhe anziehen und ins Gelände ziehen. Der Unterschied macht sich schon auf den ersten Kilometern bemerkbar!
Auch wenn Wandersocken sicherlich kaum eine so intensive Anpassungs- und Einlaufphase wie die Wanderschuhe benötigen, sind neue Fasern erst einmal steif. Zudem brauchen insbesondere Funktionsfasern immer eine Weile, bis sie ihre volle Leistungsfähigkeit erreicht haben. So absorbieren sie etwa erst dann perfekt Feuchtigkeit und leiten diese ab, wenn eine gewisse Menge Schweiß geflossen ist.
Deshalb raten Profis auch dringend davon ab, die aufreibende Wandertour mit völlig neuen oder frisch gewaschenen Socken zu beginnen. Das gilt auch, weil Waschmittelrückstände die Haut reizen können.
Nun müssen Sie das Modell nicht schon Wochen vorher anziehen und dann stinkenden Fußes zum Gipfel aufbrechen. Doch schlüpfen Sie am Tag der Tour am besten früh in Ihre Wandersocken und laufen Sie darauf erst einmal herum, bevor Sie Ihre Wanderschuhe anziehen und ins Gelände ziehen. Der Unterschied macht sich schon auf den ersten Kilometern bemerkbar!
Auch einem anstrengenden Tag auf Tour duftet wohl kaum ein Fuß nach Sommerwiese. Schweißgeruch ist indes nicht nur unangenehm, sondern auch ein Zeichen dafür, dass Ihre Wandersocken und/oder Wanderschuhe beim Thema Feuchtigkeitstransport ein wenig nachlässig sind. Viele Hersteller widmen sich diesem Thema mit speziell behandelten Fasern, die die Geruchsbildung verhindern sollen.
Dieses Detail ist zwar eine feine Sache, doch sollten Sie vielmehr darauf achten, dass die Fasern bzw. Wandersocken möglichst schnell trocknen. Denn das feuchte Milieu ist der eigentliche Nährboden für die Bakterien, deren Stoffwechsel letztendlich für den Schweißgeruch verantwortlich ist.
Alle Fasern, die eine spezielle Funktion erfüllen, brauchen eine vorsichtige Behandlung beim Waschen. Das beginnt schon vor dem Gang in die Maschine. Lassen Sie Wandersocken aus Funktionsfasern immer erst gut an der Luft trocknen, bevor Sie sie in die Waschmaschine geben.
Damit geben Sie zum einen den Fasern Gelegenheit, ihre Aufgabe zu erledigen und zum Beispiel die Geruchsbakterien zu beseitigen. Unterlassen Sie dies, kommen die frisch gewaschenen Wandersocken irgendwann müffelnd aus der Maschine und werden den Geruch nicht mehr los.
Außerdem sollten Sie auf Weichspüler, Hygienespüler und andere allzu chemische Helfer verzichten. Weichspüler lassen die Fasern aufquellen und zerstören damit die grundsätzliche Struktur, die für die jeweilige Funktionalität verantwortlich ist. Zudem addieren Weichspüler bei modernen Kunstfasern auch keinerlei Tragekomfort.
Sollten Sie auf Wandersocken ganz aus Naturfasern setzen, mag der Weichspüler zwar den initialen Tragekomfort erhöhen, doch „saugen“ sich die Fasern mit den Rückständen voll und können ihre Atmungsaktivität und Aufnahmefähigkeit verlieren. Zudem geraten derart malträtierte Wandersocken schnell aus der Form.
Beim Trocknen Ihrer Wandersocken gilt: Lassen Sie die Natur ans Werk, aber nicht die Sonne. Wind und Luft sind hervorragende Helfer zum schnellen Trocknen, aber direktes Sonnenlicht zerstört wiederum die Funktionalität der Fasern. Der Trockner ist schon deswegen unnötig, weil die HighTech-Fasern darauf ausgelegt sind, möglichst schnell trocken zu werden. Mit etwas Luft geht dies fix.
Für diese Frage merken Sie sich eine einfache Faustformel: Alles, was der Schuh bereits an Polsterung mitbringt, muss der Wandersocken nicht mehr erfüllen. Wanderstiefel mit hohem Schaft und dicker Polsterung können also durch Wandersocken mit leichter oder keiner Polsterung ergänzt werden. Und andersherum gilt das Gleiche.
Das Schöne an Wandersocken ist, dass sie im Rucksack kaum Platz wegnehmen, aber einen riesigen Unterschied beim Laufkomfort machen. Darum ist es immer eine gute Idee, auf jede noch so kleine Tour ein paar bewährte Wechselsocken mitzunehmen.
Diese sollten natürlich ebenfalls vor dem Start „eingelaufen“ worden sein – aber noch nicht ihre „volle Kapazität“ erreicht haben. Sollten Sie unterwegs bemerken, dass Ihr Fuß an Halt im Schuh verliert, unangenehm feucht ist oder andere Ermüdungserscheinungen zeigt, kann ein schneller Sockenwechsel einen himmelweiten Unterschied machen.
Pro-Tipp: Lässt es die Witterung zu, lassen Sie die ausgewechselten Socken außen am Rucksack trocknen. Dann sind sie bereit für den nächsten Einsatz bzw. für die Waschmaschine.
Sollten Sie bemerken, dass Ihre Wandersocken an Leistungsfähigkeit verlieren – und sich selbst auf einfachen Touren plötzlich Blasen, feuchte Füße oder Druckstellen melden – wird es definitiv Zeit für einen Neukauf.